Rindenfelder

Rindenfelder
I
Rindenfelder,
 
anatomisch und funktionell einheitliche Gebiete der Großhirnrinde, z. B. sensorisches Rindenfeld (Gehirn).
II
Rindenfelder
 
(Großhirnfelder): rund zweihundert eng begrenzte Bereiche der Großhirnrinde, denen in der extremen Lokalisationstheorie genau beschreibbare Funktionen zugeordnet werden; sie wurden aufgrund von Ausfallserscheinungen bei Gehirnverletzungen, später auch durch elektrische Reizung bestimmter Gehirnbereiche, die im Verlauf von Gehirnoperationen freigelegt worden sind, bestimmt.
 
Motorische Rindenfelder sind genau beschreibbar und steuern bestimmte Bewegungsvorgänge (z. B. das Broca-Zentrum). Auch die sensorischen Rindenfelder (Projektionsfelder) lassen sich lokalisieren (z. B. liegt das Hörfeld im Schläfenlappen, das Sehzentrum im Hinterhauptslappen). Assoziationsfelder verknüpfen Informationen aus verschiedenen Rindenbezirken miteinander, Suppressorfelder wirken hemmend, Erregungsfelder erregen bestimmte andere Bereiche. Die genauen Lokalisationen sind jedoch schon für die zuletzt genannten Felder nur schwer möglich; Hirnfunktionen, wie z. B. Denken oder Gedächtnis, sind großflächig verteilt und beteiligen viele Rindenfelder, lassen sich also gar nicht auf eine bestimmte Stelle der Hirnrinde begrenzen.

Universal-Lexikon. 2012.

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